Aus dem Tagebuch eines Wahnsinnigen 3/7
Publiziert am 24. Mai 2014 von dj258
Die Metamorphose
Ein Mensch bleibt niemals gleich, er befindet sich im ständigen Wechsel. Seine
Zellen regenerieren sich jeden Tag neu, er isst sich alle paar Stunden selbst
und durch jede Situation kann sich seine Meinung schnell ändern wodurch er sich
in eine weitere Ebene der Entscheidung begibt. Aber trotzdem ist die
Veränderung in unserer Gesellschaft höher angesehen, als die Treue für sich
selbst. Die Veränderung respektive Anpassung wird in der Natur schon jeher
belohnt. Eines der simpelsten, aber beachtlichsten Beispiele ist die Evolution
an sich, durch die nur den angepasstesten Organismen das Leben gestattet wird.
Ich musste mich nur einmal im Leben ändern, nicht zum positiven, aber ich war
gezwungen mich zu ändern. Durch eine höhere Instanz lernte ich genauer zu
denken, Personen und Gegenstände anders wahr zu nehmen und ich fing an jegliche
Art von Moral zu hinterfragen. Wieso sollte ich nicht urteilen dürfen?
Warum sollte ich nicht entscheiden dürfen, wer lebt und wer nicht?
Wenn alle immer die Gleichberechtigung so verehren und die Gerechtigkeit
schätzen, warum sollte ich mich nicht für einen Tod mit einem Tod rächen?
Sie liebt einen anderen. Aber nun nicht mehr. Ich tat was notwendig war.
Ich erlöste ihn von ihr, bevor sie ihm das gleiche angetan hätte wie mir. Ich
erlitt meine Metamorphose. Nun empfinde ich weder Reue noch Freude, ich
empfinde nur Gerechtigkeit. Ich bin schon lange stagniert in dem was ich bin,
sein werde und immer war, eine Imago, ein absolutes Endstadium. Die Beziehung
mit manchen Menschen machen einen wieder schwach, erbärmlich und hilflos. Man
vergisst, dass man eine Imago ist und wird wieder zur Larve. Anfällig für
Feinde und abhängig von Faktoren. Aber ich bin mehr als das. Sie liegt so
falsch, ich muss mich nicht mehr ändern. Sie muss es!
Denn ich habe überlebt und nicht er. Ich werde weiter um sie kämpfen und nicht
er. Ich blieb gleich und er hat sich verändert. Ich habe gewonnen und nicht er.
Es ist alles Illusion! Ein Imperium der Lügner und Zufälle.
Die Evolution hat sich geirrt, nicht der angepassteste überlebt, sondern die
Imago. Ich der primus inter pares. Ich beweise, dass die Metamorphose eines
Charakters pures Gift für ihn ist. Ich werde nicht ruhen bevor ich nicht die
ganze Welt brennen sehe. Mein Blut wird erst aufhören zu fließen, wenn ich
jedes schwache Glied der Herde erlegt habe. Sie wird niemals glücklich werden.
Niemals! Als sie mich ablehnte besiegelte sie ihr Schicksal und das derer die
sie liebt. Ich bin die Imago und ich dürste nach Gerechtigkeit…
Willkommen im Spaßhaus
Publiziert am 18. Mai 2014 von dj258
Hereinspaziert in die gute Stube.
Tipp tipp tipp tipp…
Früher war das hier anders. Irgendwie mehr für die Kinder, heute ist ja immer alles
reduziert und minimalistisch gehalten. Da stand früher eine Burg und jetzt nur
ein Mercedes und ein paar Blöcke. Das Imperium der Blöcke. Ohne Emotionen und
ohne Diskretion.
Tipp tipp tipp tipp.
Ja! Nein. Ja. Nein. Ja? Nein! Ja. Nein? Ja.
Könnten Sie bitte in eine andere Richtung sterben? Das wäre äußerst höflich.
Immer mehr Leute sterben an Lungenkrebs… soso, dann bringt das Rauchverbot in
Lokalen also doch etwas.
Tipp tipp tipp tipp
Warum würde jemand eine Glastüre einbauen, wenn man nicht durchschauen soll?
Nein, hör mir doch zu! Die obere Schublade. Aber kann ja jedem am Anfang
passieren.
Keiner lacht hier oder ist glücklich, obwohl alle kurz davor sind ihre Probleme
gelöst zu bekommen. Ehrt man denn heute nicht mehr den Wert der Freude, sondern
findet nur noch die Melancholie künstlerisch wertvoll?
Tipp tipp tipp tipp
Hier hängt keine Uhr aber dafür vier Bildschirme… bringt man hier Menschen Geduld
bei oder ist es einfach traditionell so gedacht? Das Kind spielt lieber mit
einem Taschentuch als mit dem Mercedes. Erkennt man da schon leichte Züge?
Tipp tipp tipp tipp
Ich frage mich ob…. Engel sie dürfen
Das Apple ersetzt die Bäume bald komplett
Publiziert am 11. Mai 2014 von dj258
Ich bin ein trauriger Terminkalender
Ich bin zu 90% Blattverschwender
Ich bin ein äußerst melancholisches Wesen
Manchmal benutzt man mich noch zum lesen
Aber trotz alledem,
bin ich für die Leute hip und fame.
Wenn Träume verrotten in meiner Seitenstruktur,
erkennt man gleich den Trend der Kultur
– 15 Uhr Kaffee mit Thomas
und Gaby dann um vier
– Hanne schwängern um fünf
und um sechs vor Bernds Tür
– um acht Uhr und 20 Minuten
zu Doce zwecks Crack und Nutten
Das ist mal ein Tag, ein Tag, so ein schöner Tag,
ein toller Tag, ja ein Tag, so ein schöner Tag
für nen Terminkalender, ein Terminkalender ohoh
,,Ich treffe mich mit meinen Freunden,ja meine”
Ist durchgestrichen, denn ich hab ja keine.
Früher war ich im Regenwald viele Bäume,
heute bin ich Hüter für Dates und Träume.
Aber trotz alledem,
bin ich für die Leute hip und fame.
Wenn Versprechen verrotten in meiner Seitenstruktur,
erkennt man gleich den Trend der Kultur
– 9 Uhr Friseurtermin bei Frido
– 10:02 Uhr da lesen wir die Bibel
– 12 Uhr Mittagessen mit Katja und Hanna
– Von 13-18 Uhr Shavasana
– 19 Uhr seh ich etwas fern
und 20 Uhr zu den anonymen Alkoholikern
Das ist mal ein Tag, ein Tag, so ein schöner Tag,
ein toller Tag, ja ein Tag, so ein schöner Tag
für nen Terminkalender, ein Terminkalender ohoh
So langsam hab ich mit Schimmeln angefangen,
ich bin feucht auf nem Frachter gefangen
Bei 10° Nord 180° Ost und 40° West gab’s keinen Heilbutt
,, Nach dem Motor gucken da is was kaputt”
Aber trotz alledem,
bin ich für die Leute hip und fame.
Wenn Instruktionen verrotten in meiner Seitenstruktur,
erkennt man gleich den Trend der Kultur
– vier Uhr Morgens Fische angeln
– zwei vor fünf Funkspruch empfangen
– sieben Uhr zehn mit auswerfen beginnen
und anschließend Seemanslieder singen
– acht Uhr 30 Zeit für die erste Pause,
mit einem Kilo Ahoi-Brause
– Um 12:40 Uhr gibt’s Nachtisch
es gibt alles außer kein Fisch
Das ist mal ein Tag, ein Tag, so ein schöner Tag,
ein toller Tag, ja ein Tag, so ein schöner Tag
für nen Terminkalender, ein Terminkalender ohoh
Köpireikt Die Bähnt
Zwei Kissen sind noch kein Sofa
Publiziert am 11. Mai 2014 von dj258
Es kommt einem so vor, als wäre es der 13.12.2013 der
letzte Tag gewesen, an dem ich gebloggt habe. Komisch wie die Zeit uns manchmal
Streiche spielt… Aber nicht lange Teig kneten, sondern lieber die Krapfen
füllen, nicht um den heißen Brei herumreden, sofort auf den Punkt kommen, keine
pathetischen zugespitzten und komplett übertrieben lange Anfangsreden, die
schon lange keinen mehr interessieren. Nein, ich komme jetzt und hier gleich
zur Sache, denn wer nicht zur Sache kommt, der verbringt die Hälfte seines
Lebens Dinge zu schmücken und zu phantasieren, ohne diese Ideen, die man denkt
umzusetzen…..
Wie dem auch sei. Der einzige Leser ist nun arbeitslos und kann mir keine Schecks
mehr geben. Somit kann er mir auch nicht mehr drohen, weil er kein Geld mehr zur
Verfügung hat, was dazu führt, dass ich ihn so oft erwähnen werde, wie es nur
profan geht.
Aber nicht heute! Heute ist eine traurige Geschichte mit Liebe, Drama und mindestens
zwei Geschlechtsumwandlungen dran erzählt zu werden…..
Mann: Hallo, ich hätte gerne eine Leine für meinen
Goldfisch.
Verkäufer: Eine Leine?…. Wie viel Meter sollen es denn sein?
Mann: Ich denke 6m Minimum.
Verkäufer: Halten sie ihn denn in ihrem swimming pool?
Mann: Nein, natürlich nicht. Wie absurd so etwas zu denken.
Verkäufer: Das sagen sie? Na dann erzählen sie mir doch mal, wie ihr Goldfisch
aussieht.
Mann: Na wie ein Goldfisch eben. Er ist groß, haarig und kann bellen. Ich
glaube er gehört der gleichen Rasse an, wie Lassy
Verkäufer: Sie meinen also einen Hund?
Mann: Nein, mein Goldfisch kann ja nicht fliegen.
Verkäufer: Wie sieht denn ein Hund aus?
Mann: Na ganz einfach. Er ist bunt, hat Federn und kann reden.
Verkäufer: Sie meinen also einen Papagei?
Mann: Seien sie doch nicht albern. Papageien sind riesig und haben einen langen
Hals.
Verkäufer: Ich kann es nicht fassen. Was geht denn bei Ihnen schief? Lassen Sie
mich raten, eine Katze ist pink und steht auf einem Bein?
Mann: Ja korrekt.
Das ist nur ein weiteres normales Gespräch, das durch
die bösen Absichten eines einzigen Mannes geschahen. Dieser Mann, von dem die
Rede ist, heißt Ferdinand Omeda. Er war seit seiner Kindheit über Fakten, so
wie das Verhalten von Tieren fasziniert. Er hatte seinen ersten indirekten Kuss
mit einem Lama als er 12 war. Er empfand den Lamaspeichel als süß und
zart-viskös. Er glaubte es sei eine Nachricht der Götter. Er glaubte damals an
die uralte Aztekengöttin Ka. Diese Göttin, die als Lama personifiziert wurde
und angeblich unter den Sterblichen wandelte, spuckte nur die Würdigsten der
Würdigsten an. Er war der festen Überzeugung, dass das Ka-Lama Göttin der
Weisheit ihm eine Epiphanie anbot. Er war von der Idee besessen, dass er über
allen anderen stand, er der Kingkäse der Mammalia. Er lernte alle Tiere
auswendig und wurde als internationaler Spezialist für Insekten bekannt, da er
alle Käferarten aufzählen und erkennen konnte. Er stieg auf zum Wunderkind und
er war der Beste seines Faches. Er war sich sicher, dass er nicht nur den
Doktortitel wegen seiner Leistung verdiene, sondern auch weil er den passenden
Nachnamen dafür hatte. Alles war so offensichtlich und prädestiniert, es konnte
nichts mehr schief gehen. Doch eines Tages passierte ihm ein riesen Missgeschick.
Er publizierte eine Theorie, in der er den asiatischen Marienkäfer mit unserer
heimischen Art verwechselte. Dieser Fehler brach nicht nur Ihn, sondern auch
seinen Ruf und jede erdenkliche Chance auf einen Doktortitel. Echauffiert durch
diese unglaubliche Ungerechtigkeit, fing er an alles zu hassen. Die
Wissenschaft, Tiere und sich selbst. Er tötete jede Fliege, die er fand,
überfuhr jede Kröte zweimal mit Hilfe des Rückwärtsganges und rannte
stundenlang wie ein debiler fünfjähriger Tauben hinterher bis sie vor
Erschöpfung auf ein Dach flogen. Der ganze Zorn füllte sein Herz aber nicht und
er eröffnete einen Buchladen in einem kleinen Dorf mit wenig Bildung. Er
fälschte Lexika mit Informationen über Tiere. Er brachte falsche Informationen
über das Aussehen und das Verhalten von Tieren ein.
Heute Morgen konnte er jedoch nach 25 Jahren geschnappt werden. Die Polizei
musste ihn jedoch wieder frei lassen. Denn sein Anwalt verteidigte: Wenn mein
Mandant wegen Verdummung eingesperrt werden soll, dann sollten sie auch den
Deutschrap verhaften.
Neulich im Bücherladen
Publiziert am 19. Dezember 2013 von dj258
Ein Kind steht in einem Bücherladen beugt sich vor
und hebt ein großes Buch empor
drauf steht in großer bunter Schrift,
dass es von jemand geschrieben worden ist.
Dieser jemand heißt Thomas Droh
und im Anhang steht und sogar weit davor
Dieses Buch sei zu 99,99% die Wahrheit über sein Leben,
es hätte noch nie eine bessere Version gegeben.
Das Buch heißt ,,Mein Leben und die anderen und ich,
meine Bedürfnisse und natürlich mich”
Das Kind ahnt und weiß es schon,
dieses Buch ist die Personifikation der subliterarischen-Nischen-Depression!
Ich werde mich in diesem Buch nicht beklagen über mein Leben,
denn ich muss mit fröhlicher Mine zugeben,
dass das was ich erlebt habe
auch die Verantwortung dafür trage.
Lass mich über niemanden privat und gehässig aus
außer über Uwe, Magdalena, Dietmar, Klaus
,Brigitte, Thomas, Paulina, Martin und Kai,
Jürgen, Lanzarote, Birnen aus Paraguay,
die Katze meiner Freundin, mein Manager und David,
Prenzlauer Berg, Patrick, Daniel und Schmidt,
Keramik, Bananen, die 68er, die Grünen und Kleber,
meinen Arzt und seine falsche Diagnose meiner Leber,
Gerichtshöfe, Bildzeitung, Privatjet und mein Schiff,
Jedoch nicht mein Golfschläger, denn das lag am Griff,
Seife, Äpfel, Badewannen, Tod und Krieg,
die NSA, Bildzeitung, Damen-WCs und die Politik.
Ohne diese Dinge wäre mein Leben perfekt,
ich hab mit meinem Psychiater geredet, der hat das gecheckt.
Alles ist wahr, ja wirklich jedes Erlebnis,
obwohl manche Kritiker kommen zu dem Ergebnis,
dass die Geschichte mit dem Werwölfen, dem Bär und dem transsexuellen
Kannibalen nicht stimme,
ich jedoch immer dagegen bringe,
in Botswana ist alles erlaubt auch Werwolf zu sein…
Das Kind ist gefesselt und doch schläft es ein,
sein Gehirn wird blockiert und relativ klein.
Die Blödheit übernimmt es und lässt es nicht mehr los,
es wehrt sich dagegen, doch die Macht ist zu groß.
Es schlägt das Buch schnell zu und hofft auf das Beste,
doch was das Kind nun liest zerstört die Intelligenz bis auf’s letzte.
,,Eine Autobiographie von Thomas Droh
verfasst beim Verlag Krone Gütersloh,
erdacht und geschrieben von Jörg Lauterzingen,
extra dank und Inspiration von und an Hildegard von Bingen.”
Das Kind hört seinen Kopf schreien: DU hast keine Zeit mehr
RENN,RENN,RENN!!!
Aber zu spät, das Kind ist verblödet und wird willenlos zum Fan.
Fick dich NSA
Publiziert am 27. Oktober 2013 von dj258
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Kalter Truthahn
Publiziert am 19. Februar 2016 von dj258
Das Sprichwort „Ein Tropfen auf einem
heißen Stein” beschreibt hauptsächlich eine Aktion, die zu schwach ist eine
Reaktion hervorzurufen, jedoch wird in jenem Satz keinerlei Gedanke oder
Respekt an den Tropfen verschwendet. Unser Gehirn stellt sich einen Tropfen
vor, der schnell auf dem heißen Stein verpufft. Er vaporisiert, aus einem
Liquid wird Gas. Niemand macht sich klar, dass dieser Tropfen die innigste
Sehnsucht und das größte Verlangen eines Menschen sein kann. Einfach weg. Ein
Gedanke, eine Idee, eine Utopie von mehreren Jahren einfach nutzlos. Der Stein
ist zu groß und zu heiß.
Noch schlimmer ist es aber, wenn dieser Stein nicht groß und heiß ist.
Der Tropfen fällt erstmals auf den Stein, verdampft nicht sofort, sondern wird
langsam erhitzt. Durch das Erhitzen wird er immer kleiner, was dem Tropfen
einen kurzen Moment gibt, bis er in den gasförmigen Zustand übergeht.
Vermutlich könnte man sogar für diesen kurzen Moment glauben, dass der Tropfen
eine Chance haben könnte. Nur eine Nanosekunde vergisst man die Realität und
die physikalischen Beziehungen der Masse und Temperatur gegenüber den beiden
Objekten, man realisiert, dass es unter anderen Bedingungen komplett möglich
wäre. Jedoch ist der Moment schon vorbei, wenn wir an diesem Gedankenpunkt
angekommen sind. Langsam wird uns die eklatante Wahrheit wieder bewusst. Der
Tropfen kommt nicht gegen den heißen Stein an. Ihm wird die Illusion
gegeben er könnte es, aber sie wird ihm perfide entrissen und ehe der Tropfen
es weiß, ist er im gasförmigen Zustand. Dieses Gas wird unter gewissen
Einflüssen erneut zu einem Wassertropfen, der sich über dem Stein bildet. Ob
dieser Stein nun heiß ist oder eben nur warm sei dahingestellt. Der Tropfen und
jegliche anderen Bedingungen sind nicht die gleichen Parameter wie vorher, also
warum sollte es dieses Mal gleich für den Tropfen ausgehen. Somit lässt er sich
wieder auf den Stein fallen und es beginnt von vorne.
Das einzige, was immer gleichbleiben wird, ist, dass der Tropfen irgendwann in
den gasförmigen Zustand übergeht, nur wie und wann, ist das große Mysterium.
Nehmen wir nun diese Metapher für jede Idee und jeden Gedanken, den es jemals
geben wird und betrachten es als perpetuum mobile,
dann ist die traurigste Variation die, die keinen Stein besitzt.
Einsamkeit
Publiziert am 11. August 2015 von dj258
Das Leben ist ein unangenehmer und unhöflicher
Mitstreiter. Es würde einen nicht grüßen, wenn man auf der anderen Straßenseite
ihm zuwinken würde und schon gar nicht würde es die Kulanz besitzen einen
Gutschein zu verbuchen, der seit gestern abgelaufen ist. Den Umweg zu machen
seinen Abteilungsleiter anzurufen, um zu fragen, ob die kleine Überziehung der
Frist wohl mit den AGBs vereinbar sein könnte, erscheint ihm eher wie eine
Farce, die ihm letztendlich nichts angeht. Das Leben ist somit eigentlich wie
ein unzufriedener, sozialinkompetenter und sadistischer Kundenberater in
jeglicher Art von Etablissement mit extrem schlechten Service. Wenn man ihn
fragt wo denn die Toastkäsescheiben sind, dann antwortet es sowas wie „Vor
dem Umbau waren sie in Gang 12 rechts, aber jetzt weiß ich’s gerade auch nicht
mehr so richtig.“
Während das Leben auf den Lageplan des Supermarktes guckt, fragt man sich
eigentlich nur, warum die Toastkäsescheiben nicht einfach im Kühlregal
aufzufinden sind.
So ist es natürlich reizvoll, aufregend und alles andere als langweilig seine
Toastkäsescheiben nicht immer auf Anhieb zu finden, aber nach ein paar Malen
denkt man schon darüber nach, warum dieser Kundenberater nicht endlich diese
dumme Karte auswendig kennt, oder einen zumindest ein bisschen navigieren kann.
Jedoch fällt uns nach dem einen-zu-often Male auf, dass der Kundenberater wohl
eher in ein Bauhaus gehört, weil er eine riesige, fast universelle Liebe zu
Inbusschrauben hegt. Nach dieser Epiphanie raten wir dem netten Leben doch,
dass es sich in einem Baumarkt bewerben sollte, was es dann nach ein paar
Feierabendbiere auch überaus selbstbewusst tut. Es kündigt seinen Job im
Supermarkt und sitzt jetzt hinter dem Informationstresen im Bauhaus. Man kommt
es besuchen und es berät erstklassig, was Schrauben, Hämmer, Sägen usw. angeht.
Leider suchen wir aber Toastkäsescheiben. Wir freuen uns, dass das Leben
glücklich im Bauhaus sitzt und verzweifeln wieder im Supermarkt. Dort sitzt ein
neuer Kundenberater, der uns auch nicht bei unserem Problem helfen wird und
kann. Wir haben genug von diesen vielen unzulänglichen Kundenberater und gehen
Heim. Dort erwartet uns überraschenderweise Post. Vom Leben aus dem Bauhaus. Es
ist ein Bild von Schrauben, die zu einer Toastkäsescheibe auf einem Toast
angeordnet sind.
Es trifft uns wie eine warme Lawine aus angenehmem Sonnenlichte. Die
Offenbarung! Das Leben, das jetzt im Bauhaus arbeitet, ist gar kein
sadistisches, sozialinkompetentes und unzufriedenes Leben. Wir haben nur
Erwartungen gestellt, die es uns niemals hätte erfüllen können. Wir verstehen
nun endlich den Sinn des Lebens. Wir sind glücklich und freuen uns eine ganze
Weile über diese Erkenntnis, bis wir wieder im Supermarkt stehen und nach
Toastkäsescheiben fragen. Der Kundenberater ist wieder der falsche. Verzweifelt
trotz des Wissens, dass das Leben nicht schlecht ist, uns nichts Böses tut und
einen Sinn hat, denken wir nach. Wir sind traurig und glücklich zu gleich. Es
erfüllt uns mit Zorn und Freude. Die Lawine, die vorhin aus angenehmen
Sonnenlicht bestand, wird nun so heiß, dass sie uns unwohl fühlen lässt, sie
tut uns weh. Aus all den Schmerzen, die wir erfahren kristallisiert sich aber
ein Gedanke besonders heraus. – Einsamkeit –
Der Erlkenig
Publiziert am 7. Juli 2015 von dj258
Wer reided so schpäd durch Nachd und Wend?
S’isch der erlkenig mit seim Kend
Er had den Bua wohl im Arm
er hebds feschd er hälds warm.
Joanger, was verziehsch dei Gsicht?
Vadder siehsch du en Erlkenig net?
Da Erlkenig mit Kron und Schwoif?
Joanger, des war bloß en Nebelschdreif.
,,Du siaß Gretle kommsch mit mir!
A baar schene Spiel spiel i mit dir
Manch bunde Bloam sind am Strand
und mei Muarder had a gscheids Gwand”
Vadder, Vadder herrsch en net,
was der Erlkenig mir elles versprichd?
Hald dei Gosch, beruhigde mei Kend,
In dirre Blädder saiselt dr Wend.
Willsch jetzt mit oder bleibsch doa?
Meine Dechder wartet au schoa…
außerdem feret die au d Rhein
und wieged und danzed und senget die ei.
Vadder, Vadder siehsch en emmer no net dord?
Em Erlkenig seinde Dechder am diaschdre Ord?
Joanger, Joanger i säs doch genau:
Es scheined bloß die alde Weide so grau.
,,Ich han die lieb und mi reiz dei schene Gstalt,
und kommsch net freiwillig, nutz i äba Gwalt.”
Vadder, Vadder jetzt langt’r mi oa!
Dr Erlkenig had mr Weh doa!
Em Vadder grausst’s scho, er reitet gschwend,
er hebt in d Ärm s’ächzende Kend,
Grad so im Hof mit Miah und Nod
In seine Ärm des Kind war dod.
Köpireikt Die Bähnt
Walnüsse sind auch keine Fische
Publiziert am 12. April 2015 von dj258
Tick Tack
Die Zeit vergeht
Tick Tack
Ein Mensch erlebt
Tick Tack
Ein Problem entsteht
Tick Tack
Der Mensch versteht
Tick Tack
Das Problem besteht
Tick Tack
Der Mensch verwest
Tick Tack
Ein neuer Mensch erlebt
Tick Tack
Ein Problem entsteht
Tick Tack
das Interesse vergeht
Tick Tack
Ein Mensch verwest
Tick Tack
Ein Mensch erlebt
Tick Tack
Ein Mensch verwest
Tick Tack
Die Zeit besteht
Tick Tack
Die Zeit vergeht